Neun Fragen an die Ständeratskandidat/innen des Kantons Bern

Neun Fragen von Klima, der EU bis zum Rentenalter: der BUND hat seine Leserinnen und Leser gefragt, was sie von den Ständerats-Kandidierenden wissen wollen. Hier die Antworten von Regula Rytz:

1) Wie hoch soll das Rentenalter steigen?

Ich setze mich für eine Flexibilisierung mit Referenzalter 64/65 ein. Solange Frauen gegen Lohndiskriminierung und Rentenlücken kämpfen, ist eine Erhöhung unfair.

2) Wie dringend ist ein Rahmenabkommen mit der EU?

Mit «jufeln» können wir die Zeit nicht wettmachen, die der Bundesrat vertrödelt hat. Ohne Nachverhandlungen beim Lohnschutz gefährden wir den bilateralen Weg.

3) Braucht es eine Klimaabgabe auf Benzin und auf Flugtickets?

Ja. Aber diese Lenkungsabgaben sollen nicht die Staatskasse füttern, sondern an die Bevölkerung zurückbezahlt werden. Denn grün geht nur sozial.

4) Sollen Krankenkassen teure Medikamente trotz den hohen Gesundheitskosten übernehmen müssen?

Ja, natürlich. Wirksame Behandlungen müssen allen offen stehen. Ein transparentes Preisbildungsverfahren soll die Exzesse der Pharmafirmen stoppen.

5) Die Berner Regierung will das Bankgeheimnis im Inland abschaffen. Gut oder schlecht?

Das ist vorbildlich und längst überfällig. Steuerbetrug darf nicht länger ein Kavaliersdelikt sein.

6) Der Steuerwettbewerb: Nützt oder schadet er dem Kanton Bern?

Es braucht dringend eine Steuerharmonisierung. Denn nie werden wir mit Kleinkantonen ohne dezentrale Infrastrukturen und Hochschulen mithalten können.

7) Volle Züge, Staus – landen wir im Verkehrschaos?

Nein. Aber wir brauchen eine anderen Verkehrs- und Raumplanungspolitik. Kurze Wege, flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und mehr Velowege in den Städten.

8) Sollen abgewiesene Asylbewerber ihre Lehre beenden dürfen?

Unbedingt! Berufliches Fachwissen ermöglicht ihnen ein Erwerbseinkommen, wo auch immer sie in Zukunft leben werden.

9) Wie viel eigenes und wie viel fremdes Geld geben Sie für Ihren Wahlkampf aus?

Die Spendenkampagne läuft noch. Ich werde wohl rund 30’000 Franken selber ausgeben bei einem Gesamtbudget von 70‘000 Franken.

 

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