Jahreswende – Was wurde erreicht, was bleibt zu tun?

Prägend waren für mich 2020 der Abschied aus dem Präsidium der GRÜNEN Schweiz sowie die politische Bewältigung der COVID-19-Pandemie. Sie rückt wie ein Brennglas die Stärken und Schwächen unserer Gesellschaft ins Licht. Neben viel Solidarität und Rücksichtnahme erlebten wir auch Egoismus und Zynismus. «Unsere Gesellschaft hat verlernt zu sterben», liess sich ein CVP-Regierungsrat aus der Ostschweiz zitieren. Die überfüllten Spitäler in seinem Kanton und das überlastete Gesundheitspersonal waren ihm schlicht egal.

Umso mehr habe ich mich nach dem Motto «Schützen, Unterstützen und in die Zukunft investieren» für einen menschlichen und nachhaltigen Weg aus der Corona-Krise engagiert.
Als Leiterin der grünen Wirtschaftsdelegation bin ich rund um die Uhr mit KMU und Selbständigen aus der Kultur-, Event- und Gastrobranche in Kontakt. Mit ihrem Know-How und viel Überzeugungsarbeit konnten wir die Massnahmen gegen Existenznot, Arbeitslosigkeit und Konkurse in der Wintersession verbessern. Nun wollen wir den Bundesrat und die Kantone dazu bringen, die neuen Möglichkeiten auch zu nutzen – und nicht bereits die nächste Steuersenkung für den internationalen Finanzplatz und globale Konzerne anzupeilen.

Dank dem „Grünrutsch“ bei den letzten Wahlen haben wir im Parlament neue Mehrheiten für eine offenere Gesellschaft und progressive Lösungen. Die Ehe für alle und das Volksmehr für die Konzernverantwortungs-Initiative zeigen, dass immer mehr Bürger*innen die Menschenrechte stärken wollen.

2021 rückt die Reform der Alterssicherung sowie die Finanz- und Gesundheitspolitik ins Zentrum. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht für mich aber immer noch der Schutz unserer Lebensgrundlagen. Gegen die Klimakrise und das Artensterben nützen weder Masken noch Impfungen. Nur ein rascher und sozialer Umbau der grauen Fossilwirtschaft in eine grüne Kreislaufwirtschaft kann das Schlimmste noch abwenden. Ich setze mich deshalb mit den GRÜNEN dafür ein, dass der Weg aus der COVID-Krise nachhaltig ist. Im Juni kommen zudem drei wichtige Vorlagen zum Schutz unserer Lebensgrundlage an die Urne. Ich engagiere mich mit Überzeugung für ein Ja zum CO2-Gesetz, sowie zur Trinkwasser– und Pestizide-Initiative. Hoffentlich mit Ihrer Hilfe!

Regula Rytz