Die grosse Veränderung!

Letzten Sonntag haben die Grünen im Kanton Bern einen schönen Wahlerfolg feiern können. Das ist alles andere als selbstverständlich. Denn die COVID-Pandemie und Putins brutaler Krieg gegen die Ukraine haben die Klimapolitik aus der Öffentlichkeit verdrängt. Doch immer mehr Menschen wissen, dass wir „mit unserem täglichen Leben eine Spur der Verwüstung durch die Erde ziehen» (Robert Habeck). Sie vertrauen deshalb auf eine politische Bewegung, welche die konsequentesten – wenn auch nicht immer die bequemsten – Antworten auf die grossen Zeiten-Brüche entwickelt. Allem voran auf die bedrohlichen Umweltkrisen. Heute wissen alle: Die grüne Energiewende-Politik der letzten Jahrzehnte ist auch Sicherheits- und Freiheitspolitik!

Die erfreulichen Wahlerfolge der letzten zwei Jahre und die vielen kompetenten und engagierten Kolleg*innen in der stark gewachsenen grünen Bundeshausfraktion haben es mir leicht gemacht, eine persönliche Veränderung anzupacken. Ich bin nun seit 30 Jahren rund um die Uhr in Parlamenten oder in einer Stadtregierung engagiert. Ich könnte noch lange mit Leidenschaft weitermachen. Doch der Wunsch, mit 60 Jahren nochmals etwas Neues anzufangen ist grösser. Am 9. Mai trete ich aus dem Nationalrat zurück. Es ist kein Rückzug aus der Politik. Ich wechsle einfach die Bühne.

Ich werde mich ab anfangs Mai selbständig machen und meine bisherigen Tätigkeiten in der Zivilgesellschaft ausbauen. Unter anderem bin ich als Präsidentin der Entwicklungsorganisation Helvetas vorgeschlagen und werde auch mein Engagement bei den European Greens vertiefen. Für mich ist klar: Die Antwort auf die grossen globalen Krisen muss eine verstärkte globale Kooperation und mehr Generationengerechtigkeit sein. Für die nächste Phase meines Berufslebens lege ich deshalb einen Schwerpunkt bei der internationalen Politik!

In den vielen Jahren als Gross-, Gemeinde- und Nationalrätin habe ich einiges bewegen können und grossartige Menschen kennengelernt. Und zwar über alle Partei- und Landesgrenzen hinaus. Die Vielfalt der Perspektiven und Meinungen und das respektvolle Ringen um weitsichtige Lösungen sind für mich der Kern der Demokratie. Diesen Kern will ich weiterhin gegen Polarisierungen, billige Provokationen und simple Rezepte verteidigen und weiterentwickeln.

Bei Dir möchte ich mich herzlich für die grosse Unterstützung in den letzten Jahren und Jahrzehnten bedanken! Ich werde mich auch in Zukunft ab und an mit einem Newsletter bei Dir melden und mich – hoffentlich mit Dir und vielen anderen zusammen –  für ökologische, soziale und gesellschaftliche Fortschritte engagieren. Es gibt noch so viel zu tun!

In Aufbruchstimmung!

Regula Rytz

Nationalrätin der GRÜNEN Schweiz

PS: Am 15. Mai finden wichtige Abstimmungen statt. Wer mehr über das neue Filmgesetz wissen möchte («Lex Netflix»), kann am Mittwoch, 6. April, die Argumente kennenlernen.
Am 7. Mai findet zudem eine Veranstaltung des Netzwerkes grüne Frauen statt. Ich werde dort eine Analyse zum Thema Care-Arbeit vorstellen. Es hat noch freie Plätze.