Politik heisst für mich: sachliche Leidenschaft, Verantwortungsgefühl und Augenmass. Für die Menschen und für die Natur.

Regula Rytz (*2. März 1962) arbeitet heute als selbständige Beraterin, Verwaltungsrätin und Stiftungsrätin. Sie war von 2011-2022 Mitglied des nationalen Parlamentes (Nationalrätin) und bis Juni 2020 Präsidentin der GRÜNEN Schweiz. Am 24. Juni 2022 wurde sie zur Präsidentin der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas gewählt.

Ausbildung

Die Tochter eines Architekten und einer Musikerin erlangte 1983 das Lehrpatent am Seminar Thun. Danach studierte Rytz Geschichte, Soziologie und Staatsrecht an der Universität Bern und schloss 1997 mit dem Lizenziat ab.

Berufliche Tätigkeiten

Regula Rytz arbeitete bis 1989 als Volksschullehrerin und danach studienbegleitend als Politische Sekretärin des Grünen Bündnis Bern. Von 1998 bis 2000 forschte sie im Rahmen eines Nationalfonds-Programms zum Thema «Gewalt im Alltag und organisierte Kriminalität». Von Anfang 2001 bis Ende 2004 war Rytz Zentralsekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. 2004 wurde sie in die Stadtregierung von Bern gewählt (Gemeinderätin) und war dort bis 2012 verantwortlich für Tiefbau, Verkehr, Entsorgung & Recycling sowie Stadtgrün Bern. Von Amtes wegen war sie u.a. Verwaltungsrats-Präsidentin des Verkehrsunternehmens BERNMOBIL und Vorstandsmitglied des „Vereins Region Bern VRB“. Heute ist Regula Rytz u.a. Präsidentin der Fachkommission für Gleichstellungsfragen im Kanton Bern, Mitglied des Verwaltungsrats der Verkehrsbetriebe Biel und Vizepräsidentin des „Forum Universität und Gesellschaft“. Am 24. Juni 2022 wurde sie zur Präsidentin der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas gewählt.

Politik

Rytz gehörte von April 1994 bis April 2005 dem Grossen Rat des Kantons Bern an. Von Januar 2001 bis April 2005 war sie Präsidentin des Grünen Bündnis der Stadt Bern. Im Oktober 2004 wurde sie in den Gemeinderat (Exekutive) der Stadt Bern gewählt und übernahm die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün (TVS) mit 750 Angestellten. Im November 2008 wurde sie mit dem besten Resultat aller Gewählten für weitere vier Jahre als Gemeinderätin bestätigt. Bei den nationalen Parlamentswahlen vom 23. Oktober 2011 wurde sie in den Nationalrat gewählt und sowohl im Oktober 2015 als auch im Oktober 2019 mit Rekordergebnissen wiedergewählt. Bei den Nationalratswahlen 2019 holte sie am meisten Panaschierstimmen im Kanton Bern. Sie war von 2013 bis 2018 Mitglied der Kommission für Verkehr- und Fernmeldewesen (KVF) und ab März 2018 in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK), als Sprecherin für Wirtschaftspolitik der Grünen Schweiz. Im Mai 2022 trat Regula Rytz aus dem nationalen Parlament zurück, um sich stärker auf internationaler Ebene zu engagieren. Sie ist Delegierte der Grünen Schweiz bei der European Green Party EGP.

Am 21. April 2012 wurden Regula Rytz zusammen Adèle Thorens Goumaz zu Co-Präsidentinnen der Grünen Partei der Schweiz gewählt.[4] Die Delegiertenversammlung der Grünen Schweiz wählte Rytz am 16. April 2016 zur alleinigen Präsidentin. Am 20. Juni 2020 gab Rytz nach insgesamt acht Jahren aufgrund der Amtszeitbeschränkung bei den Grünen Schweiz das Präsidium ab. Ihre Bilanz wurde in den Medien positiv gewürdigt:

Mit der ehemaligen Stadtberner Exekutivpolitikerin Regula Rytz an der Spitze wirken die GRÜNEN heute gereift und seriös. (sobli)

Grüne treten in der Umweltpolitik klar und kompetent auf, sowohl inhaltlich als auch personell. Daneben haben es die Grünen geschafft, sich in vielen aktuellen und neuen Themen Profil zu verschaffen. (..) Man denkt bei GRÜNEN an Zukunftstechnologien und freies Internet. (NZZ)

Präsidentin Rytz wird parteiübergreifend geschätzt. Unter ihr treten die GRÜNEN geeint auf, Grabenkämpfe gibt es keine mehr. (Aargauer Zeitung)

Immer höflich, gar charmant, aber knallhart in der Sache: So erleben die Fernsehzuschauer Regula Rytz jeweils in Diskussionssendungen. (Der Bund)

Nach dem historischen Wahlsieg bei den eidgenössischen Wahlen 2019 erhoben die GRÜNEN Schweiz bei den Bundesratswahlen 2019 mit Rytz als Kandidatin Anspruch auf einen Sitz der FDP, weil diese als drittstärkste Kraft mit zwei Bundesratssitzen übervertreten war. Rytz scheiterte zwar, erhielt aber 82 Stimmen und ist damit bislang die erfolgreichste Bundesratskandidatin der GRÜNEN.

Politik und Beruf

  • Ab Mai 2022: Büro für Beratung & Kommunikation.
  • Oktober 2011 bis Mai 2022: Nationalrätin.
  • April 2016- Juni 2020: Präsidentin der Grünen Schweiz.
  • 2012-2016: Co-Präsidentin der Grünen Schweiz (zusammen mit Adèle Thorens).
  • 2005-2012: Acht Jahre lang Gemeinderätin (Exekutive) der Stadt Bern/Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün. Wiederwahl im November 2008 mit dem besten Resultat aller Gewählten. Umsetzung von Grossprojekten wie der Umbau des Bahnhofplatzes oder der Bau von Tram Bern West.
  • 2005-2012: Verwaltungsratspräsidentin des Verkehrsunternehmens Bernmobil.
  • 2001-2004: Zentralsekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes mit Schwerpunkten Arbeitsgesetz, Gesundheitsschutz und Personenfreizügigkeit.
  • 1998-2000: Forschungstätigkeit im Rahmen des Nationalfonds-Programms 40 «Gewalt im Alltag und organisierte Kriminalität» an der Universität Bern.
  • 1992-1993: Mitarbeit am staatsrechtlichen Seminar von Professor Richard Bäumlin.
  • 1990-1992: Projektarbeit auf der Erziehungsdirektion des Kantons Bern.
  • 1983-1989: Unterricht an Volksschulen.

Mandate und Interessensbindungen

  • Präsidentin der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas
  • Präsidentin der Fachkommission für die Gleichstellungfragen des Kantons Bern
  • Vizepräsidentin des Forum Universität und Gesellschaft Bern
  • Stiftungsrätin « Fondation Gobat pour la Paix »
  • Stiftungsrätin Greina-Stiftung
  • Verwaltungsrätin Verkehrsbetriebe Biel
  • Vorstand LITRA (=Ligue suisse pour l’organisation rationnelle du trafic)
  • Vorstand Lötschbergkomitee
  • Vorstand VCS Kanton Bern
  • Delegierte European Green Party EGP
  • Vorstand Bern neu Gründen
  • Mitglied BPW, vpod, Pro Velo, greenpeace, Peace Brigades International, Patronat Schweizer Wanderwege uvm.